Formieren
Das Formieren ist ein wirtschaftliches und sauberes Verfahren zur Vermeidung von Anlauffarben zur Gewährleistung der Korrosionsbeständigkeit.
Warum Formieren?
Neben der erwünschten Wirkung, nämlich dem Aufschmelzen des Materials, kann die Schweißwärme jedoch auch unerwünschte Wirkungen haben. Eine davon ist die Anlauffarbenbildung beim nichtrostenden Stahl (CrNi-Stahl). Anlauffarben sind ein Oxidationsprodukt und setzen die Korrosionsbeständigkeit des nichtrostenden Stahls ganz erheblich herab.
Schutz vor Oxidation an der Wurzelseite
Damit der nichtrostende Stahl seine Eigenschaft auch nach dem Schweißen behält, muss er während des Schweißens vor Oxidation geschützt werden, Schweißnahtseitig geschieht dies durch das Schweißschutzgas, auf der Wurzelseite sind zusätzliche Maßnahmen nötig.
Wird der für die Oxidation verantwortliche Luftsauerstoff durch ein weiteres Schutzgas verdrängt, spricht man von „Formieren“.
Gasauswahl
Zum Formieren können verschiedene Gase und Gasgemische eingesetzt werden. Die Gasauswahl richtet sich dabei hauptsächlich nach dem zu schützenden Werkstoff, aber auch nach anderen Kriterien.
Spülzeiten
Beim Einsatz unserer Schutzgassysteme sind bei guter Voraussetzung Spülzeiten von 0,5 bis 2 Minuten ausreichend.
Zum Formieren werden folgende Gase verwendet
- Argon: universell einsetzbar für alle schmelzschweißbaren Werkstoffe
- Argon-Wasserstoff-Gemische: für austenitische nichtrostende Stähle
- Stickstoff: für austenitische nichtrostenden Stähle und Duplexstähle
- Formiergase (Stickstoff-Wasserstoff-Gemische): für austenitische nichtrostende Stähle
Die Zugabe von Wasserstoff bewirkt wegen seiner stark reduzierenden Wirkung einen verbesserten Schutz vor Oxidation, auch unter ungünstigen Bedingungen. Allerdings sind wasserstoffhaltige Gase nicht für alle Werkstoffe einsetzbar.